Jahresende 2025 – alle guten Wünsche und auf zum neuen Jahr!

Dies ist ein persönlicher Beitrag. Das Jahr 2025 war für mich kein leichtes Jahr. Im November 2024 bin ich – hopplahopp – krebsbedingt in Rente gegangen. Ich arbeite noch, habe aber meine Schwerpunkte verändert: Supervision, Beratung zu Konfliktmanagement und betrieblichem Eingliederungsmanagement sowie die Tätigkeit als Suchtansprechperson nehmen mehr Raum ein. Arbeitsschutz-Seminare und offene Seminare werden weniger und laufen aus.

Weniger arbeiten – das habe ich mir in den letzten Jahren oft gewünscht. Als Selbständige schwierig zu planen. Nun, mein Körper und meine Gesundheit haben mir jetzt Grenzen gesetzt, ich nutze die Situation. Dank meiner Familie, die mich unterstützt, kann ich es mir nun bequemer machen. Dieses Glück hat nicht jede, das weiß ich zu schätzen.

Auf einmal habe ich mehr Zeit zum Nachdenken, zum Lesen, zur Weiterentwicklung meiner (persönlichen und Arbeits-)Gedanken und meiner Beziehungen.

Die Arbeiten , die ich noch mache, sind mir ein besonderes Vergnügen, weil ich da noch spüre, dass ich nicht nur privat, sondern auch fachlich noch gebraucht werden kann. Ich denke, dass ich auch merken werde, wenn ich mich nicht mehr richtig konzentrieren kann oder andere Mängelerscheinungen auftreten. Auch hole ich mir immer Rückmeldung, wie zufrieden meine Kund*innen sind.

Nachdem die jetzige Regierung auf den Arbeitsschutz viele Angriffe plant – das nennt man dann Entbürokratisierung – bin ich wirklich entrüstet über diese Entwicklung. Ich habe in den letzten Jahrzehnten mit großem Vergnügen Arbeitsschutzberatung gemacht, weil der Arbeitsschutz demokratisch ist. Beteiligung ist wichtig: Führungskräfte, Beschäftigte und die verschiedenen Expert*innen können gemeinsam am besten beurteilen, wie die Arbeit verbessert werden kann. Die neuen Gesetzesvorhaben der Bundes- und mancher Landesregierung nehmen die Möglichkeit, den Arbeitsschutz beteiligungsorientiert zu gestalten. Weil es Bürokratie ist? Arbeitsschutzausschuss, Sicherheitsbeauftragte, Arbeitsmediziner und Fachkräfte für Arbeitssicherheit – davon soll es zukünftig weniger geben. Meine Erfahrung ist, dass gerade diese Personen und Gremien, wenn es richtig gemacht wird, gut miteinander arbeiten und die Arbeits-Welt besser machen können.

Ich bin also jetzt in einer komfortablen Situation. Und nun eine Bitte an die anderen, die bleiben! Lasst Euch nicht die „Butter vom Brot “ nehmen! Bleibt bitte dabei, beteiligungsorientiert die wichtigen Fragen von guter Arbeit im Betrieb zu bearbeiten. Auch diejenigen, die im Ehrenamt in der gesetzlichen Unfallversicherung tätig sind: Die Regierung will stark in die Themen der gesetzlichen Unfallversicherung eingreifen, obwohl Unfallverhütungsvorschriften die gesicherte Form der selbstverwalteten Rechtssetzung sind.

Ich werde nur noch von weitem zusehen und mich bemühen, mich nicht aufzuregen.

Ich wünsche mir Kraft für mich, damit ich diese gesundheitliche Situation gut bewältigen kann – und vor allem Kraft für alle meine Bekannten und Kund*innen, in dieser kommenden Zeit. Es kommen auch wieder bessere Zeiten, das hoffen wir alle…